1. |
Lichter aus
03:00
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Der Tag war schon beschissen
Und die Nacht reißt das auch nicht mehr raus
Die wird nur stumpfer und betäubter und egaler
Und am Ende gehen die Lichter aus
Du machst heut Nacht die Lichter aus
Von dieser Stadt und von dir
Mit jedem neuen Schluck
Macht sich in dir Wärme breit
Und jeder Schnaps lügt dir leise ins Ohr
Everything is gonna be alright
Du machst heut Nacht die Lichter aus
Von dieser Stadt und von dir
Und wenn dein ganzer Körper taub ist
Und in dir alles schreit
Und in deinem Herz nur Leere
Und in den Ohren ...but alive und du
Du machst heut Nacht die Lichter aus
Von dieser Stadt und von dir
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2. |
Station 30
02:54
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Du bist seit 17 Stunden wach
Dank Kippen und Kaffee
Dein ganzer Körper schmerzt
Und du bist längst nicht mehr okay
Du kannst nur hoffen dass heut Nacht
Nichts schlimmeres passiert
Denn wem es immer schlechter geht
Sind die Patient*innen von dir
Das ist der Alltag der dich frisst
Und du hängst immer hinten dran
Und du weißt jeden Tag genau
Das fängt morgen wieder an
Du bist seit 19 Stunden wach
Nur mit Kippen und Kaffee
Und jeden Morgen nach dem Schlaf
Tut dir etwas anderes weh
Alle Knochen in dir müde
Alle Zellen in dir schlapp
Wieder mal sechs Tage Dienst
Und heute ist die letzte Nacht
Du hängst wieder in den Seilen
Und der Alltag frisst dich auf
Und kein Mensch weiß so gut wie du
Niemand kommt hier lebend raus
Der Alltag frisst dich auf
Niemand kommt hier lebend raus
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3. |
Eine Hölle in Pastell
02:41
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Ein grauer Block
Am Ende einer Stadt
Mit gescheiterten Geschichten
Gefüllt bis zum Rand
Nur im Park sind mehr Flaschen
Als im Schrank von Papa
Und die Straßenreinigung
kommt nur drei Mal im Jahr
Und Mama hat gesagt ich muss hier raus
Und mir versprochen sie findet einen guten Mann mit mir
Sie hat mich angeschaut mit zitternden Lippen und gesagt
Du weißt genau das Elend ist hier
Ein Reihenhaus
Im Gürtel einer Stadt
Urkunden und Auszeichnungen
Schmücken jede Wand
Die Fassaden sind perfekt
Und werden es auch immer sein
Nur hin und wieder reißt mir
Meine Oberlippe ein
Und mein Mann hat mir gesagt ich soll schweigen
Sonst trifft es meine Kinder noch vor mir
Ich steh zitternd vorm Spiegel und weiß ganz genau
Die Hölle ist hier
Die Nachbarn werden hier für immer schweigen
Die Flecken auf der Haut leuchten grell
Die Häuser hier sehen alle so friedlich aus
Eine Hölle in Pastell
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4. |
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Auch wenn die Stricke Fäden ziehen
Das hier ist keine Zeit für Angst
Weil sie in Parlamenten hetzen
Hinter Meinungen verschanzt
Weil sie so viel schlimmes sagen
Dass das meiste untergeht
Weil hinter allen rechten Morden
Störche oder Bären stehen
Ich möchte endlich Wut
Ich will ein lautes Schreien
Wenn sie Ihre Lügen brüllen
Müssen wir noch viel lauter sein
Auch wenn die Stricke fast schon reißen
Das ist keine Zeit für Angst
Für jeden rechten Mord aus Hass
Gibt es noch zu viel Toleranz
Sie erzählen von Einzeltätern
Reden die Motive klein
Egal ob Hanau CSD
Oder Idar Oberstein
Ich möchte endlich Wut
Ich will ein lautes Schreien
Wenn sie Ihre Lügen brüllen
Müssen wir noch lauter sein
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5. |
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Und das nennt ihr dann Leben
Dieses atmen fressen und funktionieren
Und das nennt ihr dann Leben
Dieses immer schön im Gleichschritt marschieren
Und das nennt ihr dann Leben
Mit voller Fahrt immer weiter in den Untergang
Und das nennt ihr dann Leben
Du bist Autorität sag mir wo lang es geht
Und das nennt ihr dann Leben
Zwei Bier jeden Abend oder zwei Fingerbreit ins Glas
Und das nennt ihr dann Leben
Fahnen schwenken und grölen für den Spaß
Und das nennt ihr dann Leben
Ihr macht immer nur das was ihr schon lange kennt
Und das nennt ihr dann Leben
Die Morningshow auf 88.8 FM
Und das nennt ihr dann Leben
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6. |
Das richtige Wort
03:12
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Das ist keine einzelne Tragödie
Wenn das mehrmals pro Jahr passiert
Das zeigt nur wie konsequent ihr
Die Strukturen im System ignoriert
Behindert ist kein Synonym für irgendwas
Auch wenn ihr das bis heute ignoriert
Aber dafür wart ihr erschüttert
Und habt vier Rollstühle weiß lackiert
Und die Zeitungen schreiben Tragödie
Und vermeiden das richtige Wort
Und Aktivist*innen schreiben es im Internet
Das war Mord das war Mord das war Mord
Ich bin nicht die Stimme für die die keine haben
Das ist nicht das was hier passiert
Ich versuche einfach mitzuschreien
Mit den Betroffenen die ihr ignoriert
Egal ob in Potsdam oder Lambrecht
Es wird jedes Mal betroffen reagiert
Und dann geht alles genau so weiter
Bis der nächste Mord passiert
Und die Zeitungen schreiben Tragödie
Und vermeiden das richtige Wort
Und Aktivist*innen schreiben es im Internet
Das war Mord das war Mord das war Mord
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7. |
2694 Tage
03:43
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Zweitausendsechshundertvierundneunzig Tage
Seite an Seite durchs Leben gerannt
Zwei Außenseiter*innen gegen fast die ganze Welt
Kein Mensch hat mich so gut wie du gekannt
Wenn das Leben mich fortreißen wollte
Konnte dein Fell mein Anker sein
Dein Tapsen war der Klang von zu Hause
Wir sind zusammen durch die Ostsee getanzt
Wir haben Schweden die Masuren und Österreich gesehen
Und dein Lächeln war das Schönste was ich je im Leben hatte
Wenn das Leben mich fortreißen wollte
Konnte dein Fell mein Anker sein
Eine leise Träne läuft über die Wange
Beim Blick auf die Urne im Schrank
Ein Teil von dir für immer um meinen Hals gelegt
Ich verspreche dir wir sehen uns irgendwann
Wenn das Leben mich fortreißen wollte
Konnte dein Fell mein Anker sein
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8. |
Ohne Worte
03:02
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Hallo ich bin dreißig und mein Name ist egal
Ich bin nur zu Besuch in dieser Stadt
Lass uns ein paar Stunden teilen ich hab heut nichts besseres vor
Ich hau in circa zwei drei Tagen wieder ab
So lange meine Augen leer sind
Kannst du alles darin sehen
So lange wir uns stumm in den Armen halten
Glaubst du dass wir uns ohne Worte verstehen
Ich hab seit Jahren nur für andere gelebt
Und dadurch dann verlernt mich selbst zu fühlen
Und seit dem letzten Arztbesuch ist es nicht mehr so leicht
Den Seelenfrieden öffentlich zu spielen
So lange meine Augen leer sind
Kannst du alles darin sehen
So lange wir uns stumm in den Armen halten
Glaubst du dass wir uns ohne Worte verstehen
Bleib bitte diese eine Nacht
Bleib bitte diese eine Nacht
Bleib bitte diese eine Nacht
Bleib bitte diese eine Nacht
Bis zum Morgen mit mir wach
So lange meine Augen leer sind
Kannst du alles darin sehen
So lange wir uns stumm in den Armen halten
Glaubst du dass wir uns ohne Worte verstehen
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9. |
Allein leuchten
03:03
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Mit Rauch in der Lunge
Und Hoffnung in den Augen
Weißt du wieder nicht
Ob das hier richtig ist
Wenn du heut noch spazieren gehst
In der Vergangenheit
Bring uns noch was
Zum Verarbeiten mit
Vielleicht können wir leben
Und nicht nur funktionieren
Wenn wir für uns selbst erkennen
Wer wir sind
Wir haben schon vor langer Zeit
Gelernt und verstanden
Dass nichts wirklich
Am Anfang beginnt
Wenn wir zusammen sind
Sind wir die schönsten Menschen der Welt
Ob es uns gut geht
Soll nicht abhängig sein
Davon dass wir
Uns gerade sehen
Es ist schön wenn wir strahlen
Wenn wir beieinander sind
Doch ich möcht dich auch
Alleine leuchten sehen
Wenn wir zusammen sind
Sind wir die schönsten Menschen der Welt
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10. |
Spiegel
03:55
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Du hast die Sätze gesagt
Voll Trauer und Schmerz
Aber nie deine eigenen
Du kümmerst dich jeden Tag
Um die anderen
Aber nie um dich selbst
Nie um dich
Kein Mensch der dich sieht
Niemand der bei dir ist
Mehr als eine Dekade
Ein Leben als Spiegel
Du trägst dein Lächeln seit Jahren
Wie einen Panzer vor dir
Sogar mit dir allein
Wenn dich jemand fragt
Wie ein Dogma gesagt
Alles ist gut
Alles ist
Kein Mensch der dich sieht
Niemand der bei dir ist
Mehr als eine Dekade
Ein Leben als Spiegel
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11. |
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Wenn wir uns unsere Herzen brechen
Dann löffeln wir die Hälften aus
Ich steh dann da und kotz die Brocken auf den Boden
Und du stehst da und klatschst Applaus
Dein Name steht an meinem Fenster
Damit wir wissen das kann ein zu Hause sein
Und wir stehen Hand in Hand davor
Und werfen es mit Pflastersteinen ein
Wenn wir uns nicht mehr in den Armen halten
Weil die Berührung uns nichts Gutes bringt
Dann wird die große Welt sich weiterdrehen
Während die kleine Welt zerspringt
Dein Name steht an meinem Fenster
Damit wir wissen das kann ein zu Hause sein
Und wir stehen Hand in Hand davor
Und werfen es mit Pflastersteinen ein
Dein Name steht in meinem Herzen
Damit wir wissen das hier kann für immer sein
Und wir stehen Hand in Hand davor
Und werfen es mit Pflastersteinen ein
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12. |
Lichter an
02:24
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Das brannte
Tag für Tag
Ein Stück verglüht
Nicht immer
Ehrlich zu dir
Aber du hast dich
Stets bemüht
Nach einer guten Stunde
Gehen alle Lichter an
Und drei Stunden später bist du allein
Und starrst Löcher in die Wand
Das Feuer
Das brannte
Verweht
In buntem Rauch
Lange Zeit
Deine Hilfe
Heute nicht mehr
Was du brauchst
Nach einer guten Stunde
Gehen alle Lichter an
Und drei Stunden später bist du allein
Und starrst Löcher in die Wand
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