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OXMO - Wer willst Du sein?

by OXMO

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1.
Victory 04:05
Das nächste Album produziert, das ausser mir niemand hört. Aber fühle mich wie Jacko weshalb mich dass nicht groß stört. Window Color-Simpsons-Bild, ganz allein gemalt. Krumm schief orange, aber fühl mich wie Renoir. Zwölf mal Ball jonglieren - nenn’ mich Michi Zorg. Bunny Hop mit Scooter - nenn’ mich Tony Hawk. Fünf Minuten straight ohne Pause auf dem Kardiostepper - yeah alter, bitte wer ist dieser Schwarzenegger? Feuerfontain’ - In Zeitlupen geh’n - keine Geld und kein Fame - niemand hat’s geseh’n - Scheiß auf die Hater und scheiß auf die Kritik. Für dich ist es der Shit - VICTORY In der Kleinstadt, die nachts Bürgersteige hochklappt, hast du dich gerafft, Spraydosen gepackt und im dunkelsten Eck gesprüht. Hässlich, falsch geschrieben, aber trotzdem. Auf dem Weg zur Schule liest man jetzt NAZIS BOXEN. Müsli gemacht und gegessen - SAY WHAT? Auf dir und dem Tisch keine Flecken - SAY WHAT? Dose gestochen, dann exen - SAY WHAT? Das erste Mal ohne erbrechen - GE-KOTZT. Die ganze Nacht auf YouTube. Auf dem Gitarrenhocker. Schließlich riffst du fehlerfrei „smoke on the water“. Knüllst das zwanzigste Post-it und schnippst es fort. Tischplatte, Schranktüre, Wand, Papierkorb. Packst das dritte Level nach nur zehn Versuchen. Runter, schräg, vorwärts, Punch - YEAH - Hadouken. Guck mal Mama! Ich kann jetzt ohne Hände pissen. Doch an meinem Gewissen nagt der Chor der Realisten: Lass es doch sein. Bringt dir doch nichts. Niemand dem’s hilft. Niemand dem’s nützt. Kein Geld und kein Fame. Nicht mal paar Klicks - Kein Orden im Schrank. Die Vita bleibt blank. Bekommst keinen Ruhm. Erst recht keinen Dank. Sinnhaftigkeit völlig verdampft. Scheiß auf die Hater und scheiß auf die Kritik. Für dich ist es der Shit - VICTORY
2.
Der Rechner fährt hoch. Hört ihr die Fanfaren. Dein Segway die Sänfte. Du wirst reingetragen. Die Neonröhren flackern. Spotlight auf dich. „Lang lebe der Chef“, aber der bist du nicht, nein. Dein Vater hat dir diese Stelle verschafft. Und jetzt wird verprasst, was du nicht verdient hast. Du denkst, dass man nichts ist, wenn man nichts hat. Aber was du so machst, haha, voll verkackt. So flaniert er durch das Großraumbüro. Prince of the Senseo. Und es ist ungefähr so wie es „Mühlheim Asozial" besang. Montag bis Freitag jobbst du bei der Bank. Und du drehst alten Leuten Versicherungen an. Am Wochenende dann Punk (vgl. Mühlheim Asozial 2013) - BUSINESS PUNK - Work hard, play hard, Pick-Up-Artist. Andere interessieren dich nicht, ja denkst nur an dich. Selbst was gebacken gekriegt hast du nicht, aber hat jemand nichts ist er für dich nichts. So flaniert er durch das Großraumbüro. Prince of the Senseo. Und du denkst du wärst groß. Die Kaffeküche tobt. Schmeißt mit Fuffies durch das Büro. Wohoho (to the max!)
3.
Der N. 03:02
Rein statistisch geseh’n, hab ich ein Problem. Weil circa 80 Prozent meines Umfelds wählen geh’n. Und ein nicht zu unterschätzender Teil der Menschen dieser Stadt, staatsgetragene Rassist*innen gewählt. Seitdem brennt in meinem Kopf ein Feuer. Eine Mischung aus Missgunst, Angst und Paranoia. Bei vielen ist es klar. Bei vielen weiß Ichs nicht. Wer hat wen gewählt? Wer hat wen unterstützt? Dein Vater? - Nazi? - Dein Schwager? - Nazi? - Hausmeister? Rausschmeißer? Braumeister? - Nazi? - Die da drüben ist echt süß, ob sie wohl tanzen will? - Frag sie! - Nein, lieber nicht, denn vielleicht ist sie - Nazi? - Die Hausärztin - Nazi? - Sportschauexpertin - Nazi? - Pfandsammlerin und ihr Kleinkind? - Nazi? - Der Typ der sich als Retter von Vaterland und Staat sieht? - „ICH SAG DU BIST EIN NAZI“ (Arbeitstitel: Bullenblut 2014) Ich kannte früher mal nen Typ, der war mir eigentlich ganz sympathisch. Hab ihn neulich wieder gesehen, als ich Plakate von der Wand riss. Auf denen, neben einem Bild von ihm, in Großbuchstaben stand - Landtagswahl, Alternative für Deutschland - Seit dem kann ich nicht mehr so gut schlafen. Irgendwer muss diese Nasen ja gewählt haben. Die Paranoia zieht ihr trauriges Fazit: In meinem Umfeld, irgendwo - Nazi? Und ich gebe zu, dass das vielleicht etwas zu kurz gedacht ist - Ein Faschist = Nationalsozialist - Ja ich gebe zu das ist bewusst etwas zu polemisch - Ein Rassist = Nationalsozialist - Ich gebe zu es ist nicht die korrekte Definition - Ein Sexist = Nationalsozialist - Du bist vielleicht kein Nazi, doch ein Arschloch leider schon.
4.
Eskapismus 03:47
DIESE WELT IST GEFICKT! Doch meistens krieg ich das gar nicht mit. Bin irgendwo ganz, ganz, weit weg in einem Land, das es nicht gibt. Und das war schon immer so. Kopf in den Wolken seit ich klein war. Kein ADS, aber Diagnose Tagträumer. Spiel in meinem Kopf quasi jederzeit nen Gig. Quasi jeder Song ein Hit. Quasi jeder Mosh ein Pit. Jeden Tag releast ein AAA-Game, nur für mich. Jeden Tag releast ein Blockbuster, Hauptrolle ich. Ja ich weiß nicht, wo mein Körper gerade ist. Denn ich schweb eigentlich immer zehn Meter überm Boden. Ja ich weiß nicht wo mein Körper gerade ist. Fliege durch das Land hinter dem Regenbogen. Ja diese Welt ist am Arsch. Doch dank all meiner Privilegien nehme ich das selten war. Verträume die Hälfte meines Lebens. Bin geistig fast nie da, heißt ich Lebe meinen Traum jeden Tag. Schatz lass’ ma reden. Mein Freund macht mit mir Schluss und sagt was ihn an mir stört. Und ich bin wie Ryan Gossling, ey, am Boden zerstört. In diesem Film mit Michelle Williams, wie hieß gleich der Regisseur? Ey, alter hast du mir denn überhaupt zugehört? Oh shit. Du schmeißt die Pilze und Tabletten. Ich schau mich einfach um und schon fang ich an zu trippen. Der Fleck auf deinem pinken Polo -skip-> ähnelt dem Thundercats Logo -skip-> Samstagmorgen, Trash-Werbespott -skip-> Aquamaler, Monte Zott -skip-> war dieser Müllermilch nicht rechts? -skip-> Müllermilch mit Korn, nicht so schlecht -skip-> Samstagmorgen, Kater, Omas Couch -skip-> Silbereisenshow. Stefan Mross haut raus. *Stefan-Mross-type-Solo*
5.
Jeden Morgen auf die Flecken an der Decke starren, bis ich sicher bin, dass ich die Augen offen halten kann. Den Blick in den Spiegel am besten vermeiden, was ich darin so sehe kann ich schon lange nicht mehr leiden. Drei, vier mal durch den Schnauz gekämmt. Krawatte über das Senffleckenhemd. Die Marke: sie glänzt. Goldkettchen: es glänzt. Die fettige Haut im Neonlicht glänzt (vgl. Haftbefehl 2011). In der Trenchcoattasche der silberne Colt, Tazer 200.000 Volt in der Andern. Den brauch ich zum verhandeln oder wenn er Dodge mal wieder nicht anspringt. Trete hier und da ein paar Türen ein. Kassiere hier und da einen grünen Schein. Mir egal wenn du kennst. Mir egal wer du bist. Ob du’s warst oder nicht, dass entscheide ich. Packe das Blaulicht aufs Autodach. Blau/schwarze Schatten in der Nacht. Wenn ich was sage, wird das gemacht. Mein Wort Gesetz, hier in dieser Stadt. Mein Wort Gesetz, hier in meiner Stadt. Nichts ist so wie es scheint. Nichts ist so wie gedacht. Auf den Straßen der Nacht - Jede*r für sich allein, also nimm dich in acht. Auf den Straßen der Nacht. Mit 30 Meilen über die Downtownbridge. Das Wetter eine miserable… Zeitgenossin. Wie Rosie im Club SixtyNine. Mit der lässt du dich lieber nicht ein. Sie ist die Königin der Unterwelt. Egal ob Mord, Entführung, Drogengeld. Kein Business was nicht in ihr Portfolio fällt. Und ist das nicht mein Wagen der da vor ihrem Club hält? - SCHNITT - VOR ZWANZIG JAHREN - Ich und Joe frisch von der Academy. Straßenkontrolle und im Kofferraum fünf Kilo Schnee. Auf dem Revier landen hochgerundet vier und den Rest verkaufen und verbrauchen wir - So der Plan - In der Nacht darauf treten sie Türen auf. Zwei Kugeln in der Schulter. Zwei in meiner Frau. Joe’s Familie die erwischen sie auch. Nur wie durch ein Wunder komme ich da lebend raus. So bin ich erst einmal abgetaucht. Mach in Erinnerung mit Joe noch immer einen drauf. Sehe das goldgesäumte Blümchenkleid von meiner Frau. Mein altes Leben wurde mir geraubt. - GEGENWART - In der Diskotür bricht sich das Stroboskolicht, gehe langsam die Treppen zum Club rauf. Lichtreflexe auf meinem Gewehrlauf. Lade noch einmal durch, trete die Türe auf. Und als das Blut der Wachen auf den Diskokacheln verteilt ist, sich das Stroboskoblicht, jetzt im Pulverdampf bricht. Miss Rosies Gesicht mit meiner Knarre an der Wange. Erregung als ich den Hahn meines Colts spanne. Da peitscht ein Schuss durch die Luft. Schmerz in meiner Brust. Sinke zu Boden. Versuche noch verzweifelt Luft zu holen. Erkenne die Hand da in der Dunkelheit. Die Rosie liebevoll die Strähne von der Wange streicht. Plötzlich weiß ich Bescheid. Von Anfang an zu zweit, in der Dunkelheit, mit dem goldgesäumten Blümchenkleid.
6.
Pressetext 03:41
Treibende Bässe und peitschende Drums. Licks, die so heiß sind, dass alles verdampft. Neuste Ohrwurmkreationen aus dem Bläsersegment. Suchen Superlativen die noch niemand kennt. Oder lieber tief Stapeln. Mehr schlecht als recht. Außenseiterbonus und das Herz am rechten Fleck. Wer bist du wirklich und wer willst du sein? Und was zur Hölle schreibt man in die Bandbeschreibung rein? Hört mal gut zu, denn wir verlesen jetzt unsern brandneuen, frisch formulierten Pressetext. Neben Phrasendrescherei, die unser Schaffen dreist umschreibt, ein Hochglanzfoto, das uns feist in coolsten Posen zeigt. Und der Sound, der ist frisch, der ist anders und neu. Aber trotzdem bleibt man sich und sein Wurzeln treu. Und jetzt schau einer an, wie wir Genres zertreten. Diese Mischung hat es so noch nicht gegeben - EINSPRUCH - Anglizismen, Posen und Affekte oder Pädagogenswagger und gestochen scharfe Texte. Wer bist du wirklich und wer willst du sein? Und was zur Hölle schreibt man in die Bandbeschreibung rein? Die Songs laufen vom Stapel, doch wie streichen wir sie an? Und so biedert man sich an: BITTE, BITTE HÖRT UNS AN! Das Fremdschamlevel maximal, trotzdem wird man nicht gehört. Was willst du erreichen und was ist es dir wert? * Synthiesolo - Trompentensolo - Spoken Word Einlage - Gospelchor* Wer bist du wirklich wer willst du sein? Und ich sitze am Schreibtisch. Schreibblockade - ich weiß nicht. Denn wir schreiben die Bookerin an. Aber wie hört sich unser Sound an? Und ich sitze am Schreibtisch. Schreibblockade - ich weiß nicht. Wer bin ich wirklich und wer will ich sein? UND WAS ZUR HÖLLE SCHREIBT MAN IN DIE BANDBESCHREIBUNG REIN?! Hört mal gut zu, denn wir verlesen jetzt unsern brandneuen, frisch formulierten Pressetext. Neben Phrasendrescherei, die unser Schaffen dreist umschreibt, ein Hochglanzfoto, das uns feist in coolsten Posen, in zerschlissenen Hosen, mit Graffitidosen und so zeigt. Und was beweist eigentlich die eigene Whackness mehr, als die Existenz eines Pressetextes, yeah?!
7.
eSKApismus 01:16
Ich laufe entspannt, nachts auf der Straße - WATCH OUT, FLIEGENDE UNTERTASSE - ein Licht, traktorstrahl-like, Flug durch Raum und Zeit - Huiiii - Was für ein Hellride. Komme wieder zu mir. Wo bin ich hier?* (Lösung auf der letzten Seite) Um mich herum alles schwarz-weiß SKAriert. Es riecht nach SKAchuli, ShiSKA und Bier. Oh mein Gott. Oh mein Jah was passiert? Es esSKAliert!! Und deine Mutter sagt ich soll mal wieder ein Ska-Song machen.
Und dein Vater sagt ich soll mal wieder ein Ska-Song machen.
Und dein Cousäng (sic) sagt ich soll mal wieder ein Ska-Song machen. Aber ich bin keine 14 mehr…
8.
Im Schoße der Familienfestes fühle ich mich geborgen. Vor allem wenn die Verwandten so schön penetrant nachbohren, was es denn eigentlich ist, was ich seit meinem Abschluss tue. Wenn ich dann meine, ich sei Künstler, dann ist meistens erstmal Ruhe. Eine peinliche Pause, die ich nutze, die Reste vom Buffettisch zocke, in meine Tupperbox rein stopfe. Geil das reicht jetzt für ne Woche. It’s a jungle out there und mein Signalfeuer recht klein. Droppe Songs um Songs um Songs, aber es interessiert kein Schwein. So hab ich mir das nicht vorgestellt. Der allerbeste Job dieser Welt. Ist wie so jeder Job generell. Vom Kern her einfach ziemlich entstellt. Ja statt Bühnen rock ich Insta - das Leben eines Künstler(s) Mache die YouTube Masterclass: „Erfolgreich von Kunst leben". Also halt Wassertreten im Rauschen dieser digitalen Medien. Heißt: als Band braucht man nicht gute Songs sondern gute Werbeträger. Braucht statt Basser oder Drummer Socialmediacampaigner*. Statt Stagediven - nur Posts schreiben. Statt guten Alben - nur Klickzahlen. Statt hart rocken - am Merch hocken. Statt Fans poppen - Shirts verzocken. Statt Mucke zu machen nur übers Mucke machen reden. Und die Fanbase bitte pflegen! Jaman, was für ein Leben. SOOOOOO GEIL. *Dubby dub dub Monsterjam* Machst du das, was du liebst um deine Miete zu verdien’? - Kann es dann noch das sein ,was du wirklich liebst? *(fyi: OXMO hatte zu diesem Zeitpunkt live weder Basser*in noch Drummer*in - jetzt dann schon. Dammit)
9.
Keine Lieder über Liebe, nur ein Lied über’s Lieben. Schön, auch beides irgendwie unter einen Hut zu kriegen. Aber nicht dringend notwendig. Trage heut mein neustes Kleid. 0 Ja - 0 NEIN - 0 Vielleicht verändert sich mit der Zeit. Früher SMS. Hin und her. Halbe Ewigkeit. Heute alles schnell geklärt. Mit nur einem rechten Swipe. Früher selber Hand anlegen, weil man niemand dafür hat. Heute immer noch, weil ich’s eigentlich ganz gerne mag. Der eine Gina Wild Clip, den dein Freund gezogen hat. Heute Erika Lust und Lucie Blush die ganze Nacht. Früher unter der Matratze gut versteckt: die Coupé. Heute mitten auf dem Küchentisch: Fifty Shades of Grey. Früher Twilight-Style. „Wenn, dann muss es für immer sein!“ Heute gönn ich’s ihr. Schläft sie halt einmal nicht daheim. Ehrlich währt am längsten, also lass uns drüber sprechen. Und meinen Ehering brauche ich schon lang nicht mehr versteckten. Und sie sagt: „Junge lass die Socken an im Bett. Denn es ist zwar wunderschön doch ich muss gleich schon wieder weg. Keine Angst - ruf ruhig mal an, wir können gerne nochmal reden. Doch du bist halt nicht das einzige in meinem Leben.“ Früher jedes zweite Wochenende Übernachtungsparty. Ich und meine Jungs und wir streicheln uns den Gary (Gary = Auberginesmiley). Aber schwul? Nein, ich nicht. Voll schwul, wer Schwuchtel ist. Und wie scheiße das ist, erst viel später geblickt. Früher Schönheit für mich sowas wie Barbie und Ken. Heute Schwangerschaftsstreifen und ein schönes Lächeln. Früher mega stolz auf die ersten Haare im Schritt. Und man macht sie wieder weg weil man das heute halt so trägt. Früher „Was sollen die Nachbarn sagen?“ Heute kannst du eigentlich alles haben. Früher keine Ahnung von nichts. Heute theoretisch schon, aber eigentlich nicht - praktisch. Früher dachte, dass man muss und deshalb machte man mit. Heute weiß man, wenn was scheiße ist. Trotzdem macht man meistens nichts. Ehrlich währt am längsten und wie lange wird sich zeigen. Solange es für beide stimmt, lass zusammen bleiben.
10.
Verliebt 03:03
Mit dem Breitschwert in der Hand. Der Bart fast ein-meter-lang. Schaffellwamms, handgefärbt. Warmherzig und liebenswert - Haare grün/rot koloriert. Flanken komplett ausrasiert. Auf dem Shirt Dropkick Murphys. Ü-50, trotzdem betört sie - Gitarrenrock Coverband. Trotzdem wirklich angenehm. Arbeitshose. Strammer Bauch. Oben kahl. Ziemlich schlau. - Keine Kohle. Abgefuckt. Hab und Gut in Sack und Pack. Selbstbewusst. Non-Binär. Kreativ. Bewundernswert. Auch wenn es außer mir niemand sieht… Ob sie weiß, wie attraktiv sie ist, wenn sie Korn in den Smoothie mischt. Dilettantisch auf die Drums eindrischt und nen Fick drauf gibt, wie die Crowd so tickt - 30 Plus der BMI. Schlechte Haut. Kaputtes Knie. Doch die geilsten Sprüche die es gibt. Verdammt. Ich bin verliebt. Yeah. Whoo, whoo. Auch wenn es außer mir niemand sieht. Ich glaub ich hab mich verliebt. - JAAAAA der Endorphinspiegel steigt. Mir doch scheißegal was all der Rest dazu meint.
11.
Gestandener Mann - Napoleon like - Frisur klassisch Topf - Die Haut jadebleich - Ein Gentleman schweigt. Das war nicht so gemeint, was die Tonbandaufnahme da zeigt - Ein Mann mit Format - 16 zu 9 - Jeder Sender, jeden Abend, natürlich Primetime - Die Perücke sie sitzt - Er reißt einen Witz, der nicht zum lachen ist. Und da ganze Volk schreit YEAH. Alle lieben ihn so sehr. Alle wollen ein bisschen mehr sein wie er - Was er ist, was er kann, was er hat. Der coolste Dude in deiner Stadt. YEAH - Alle lieben ihn so sehr. Alle wollen ein bisschen mehr sein wie er. Er strahlt in den hellsten Farben. Gesegnet seist du in seinem Namen. Und er reitet oberkörperfrei durch die Walachei. Allen Töchtern des Landes werden die Beine weich. Alle Söhne des Landes binden die Hände am Bett fest. Damit man sich nicht anfasst, träumt man nachts vom Chef. Seit dem Putschversuch, alle Putschisten tot. Aber ey, er hat damit überhaupt nichts zu tun - ES WAR EIN UNFALL - und die Welt atmet auf, denn sein Untersuchungsausschuss klärt auf. Und jedem Mittwoch in seinem Countryclub zeigt er welche Skills er sonst noch hat. *Stepptanz und scat-Einlage von unserm ehrenvollen und erleuchteten Vorsitzenden* und alle so YEAH! Till the end. Die Leichen gut verscharrt. Und wenn jemand was sagt, wird er recht schnell mundtot gemacht. Frag besser gar nicht nach. Und weil er etwas hat. Was unsereins gern mag, schreibt man ihm einen Staatsvertrag. Was das aus uns wohl macht? *querflöööööööte*
12.
Benzin 04:56
Und als dann schließlich alles abgebrannt war, da war mir endlich wieder kalt. Keine Knoten mehr in meinem Magen, nur Blasen auf dem Asphalt. Ob darunter der Sandstrand liegt? Wer spürt denn den Unterschied, wenn man die Augen schließt und barfuß durch Asche geht? Haben lange diskutiert. Haben gezogen und gezerrt. Versucht und ausprobiert. Doch das war es wert. Ja war es das denn wert? Kaputt und ausgezehrt. Manchmal muss man sich trennen - man reiche mir mein Schwert! Drei Drittel Bleifrei, denn an Heizöl komme ich nicht ran. Ich gehe die ganzen alten Geschichten endlich mal ordentlich an. Drei Drittel Bleifrei, denn an Heizöl komme ich nicht ran. Ich gehe die ganzen alten Geschichten endlich mal nie wieder an. Ich zieh’ ne Spur aus Benzin und zünd’ sie an. Weil man hier ganz bestimmt nichts mehr retten kann. Ich zünd’ sie an, an, an, an, an. Und lichterloh sollen sie brenn’: All diese Was-wäre-wenn-Szenarien. Wäre ich damals bloß mit hoch gegangen. Ich ich damals den Job angenommen. Ja in lodernden Flammen, dieser Brief durch die Schulbankreihen geschickt. Dass ich auf sie stehe nicht glaub’ oder nicht geblickt. Ein zweites Mal traute ich mich nicht. Wo sie wohl heute so ist? All diese Kinder, die ich damals noch nicht wollte und die die ich dann doch nicht bekam. All diese Touren, auf denen ich damals nicht rollte ich lege sie heute in Brand. Schau uns doch an. Spiegelbild im Benzinkanister. Ich lausche dem Feuerknistern. Funken in der Nacht. Lege nochmal nach. All der ganze Quatsch ist völlig für den Arsch. Brauche ich das noch oder darf das weg? Scheiße es wird in Brandt gesteckt. Spiegel mich im Benzinkanister. Brauche ich das wirklich nicht mehr? Asche, Ruß, Schlacke, Dreck. Der ganze alte Scheiß muss weg. Egal was es ist, egal was es war: Ich verbrenne bei 200 Grad. Ich zieh’ ne Spur aus Benzin und zünd’ sie an. Weil man hier ganz bestimmt nichts mehr retten kann. Ich zieh’ ne Spur aus Benzin und zünd’ sie an. Ich zünd’ sie an, an, an, an, an.

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CD bestellen hier: www.bakraufarfita-records.de/shop/oxmo

OXMO - Wenn sich Fettes Brot, Feine Sahne Fischfilet und Kraftklub die Klinke in die Hand geben!

Fünf Verrückte namens OXMO aus Konstanz und Köln organisieren sich seit 2017 in selbst kreiertem Cocktail-Core mit Elementen aus Sprache, Gesang, Gitarren, Trompete und Tasten. Hip-Hop flirtet mit Punk. Klingt komisch? Soll's auch sein. 
Das erste Album WAS HAST DU DIR DABEI GEDACHT? kam 2018. Es folgten zwei Singles ein Jahr später (Rallye und Stormtrooper of love). Und jetzt ist es Zeit für das nächste Album!

Über zwei Jahre hinweg haben sich OXMO statt der wöchentlichen Probe, dem Recording ihrer neuen Songs gewidmet, sich hier und da in Proberäumen, Schlaf-, Wohn- und Arbeitszimmern verschanzt und dort geschrammelt, geschrien und getrötet. Der bandeigene Starproduzent Yannik Weber hat diesen bunten Haufen aus Soundfiles dann im Analogstudio in Form und Liebe gegossen. In den deutschen Texten geht es gemäß des Albumtitels WER WILLST DU SEIN? um die kleinen und ganz kleinen Themen der eigenen Identitätsfindung.
Es geht um viele Dinge, die Scheiße sind (Der N. / Kim Jongs Jungs). Es geht um viele Dinge, die geil sind (Eskapismus). Es geht um viele Dinge, bei denen man nicht weiß, was sie sind und werden sollen (Lass die Socken an). Es geht ums ausprobieren und um den Glanz am Glanzlosen (Victory). Es geht ums Abschließen und Neuanfangen (Benzin). Es geht um virtuoses Gitarrengezupfe (In den Straßen von New Ravensborough). Es geht um bierselige Gangvocals (Prince of the Senseo). Es geht auch um alles dazwischen. Aber vor allem geht es darum, Spaß zu haben, sich selbst treu zu bleiben und doch zu neuen Ufern zu segeln. Es geht um Authentizität und R€alne$$. Um NAZIS in die Eier*stöcke. Es geht um ErlEucHtUNG!! UM Revolte. Um die NEUorDNunG der Zivilisation, wie WIR sie HEutE KENNEN. Es geht um einFach ALLES. Auch um das von dem DU gEGRAde denkst, dass ES daRUM auf KEINSTEN gehen WIRD, auf DIESeEm neuen OXMOalbum. ES GEHT UM NICHTS WENIGER ALS EINE DER GEILSTEN ROCKPLATTEN DIESES JAHRZEHNTS.

Es geht vor allem auch darum, dass Pressetexte zu schreiben die absolute Hölle ist (Pressetext). Also hör Dir den Scheiß doch einfach an!!!

Bitte.

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released August 19, 2022

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Bakraufarfita Records Berlin, Germany

Das Majorpunklabel aus Berlin und Dortmund

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